
Poitou-Esel
Größe: Widerristhöhe: 135 - 150 cm (Hengste oft etwas größer als Stuten), 350 - 480 kg
Farbe: dunkelbraun bis schwarzbraun, oft mit hellerer Maul- und Augenpartie („Mehlmaul“)
Kennzeichen: extrem langes, verfilzendes Langhaar („Cadenette“), große und lange Ohren, massiger Kopf und kräftiger Körperbau
Nutzung: ursprünglich Zuchttier zur Maultierproduktion (Kreuzung mit Poitou-Kaltblutpferden), heute vor allem für Erhaltungszucht, Schau- und Freizeitnutzung
Eigenschaften: ruhig, freundlich, robust, genügsam und menschenbezogen
Herkunft: Region Poitou im Westen Frankreichs, ursprüglich vermutlich Nordafrika
Warum bedroht?
Heute sind weltweit wieder mehrere Hundert Poitou-Esel im Herdebuch erfasst, vor allem in Frankreich, Deutschland und Nordamerika. Dennoch gilt die Rasse weiterhin als stark gefährdet.
Zuchtgeschichte
Die genaue Entstehung der Rasse ist nicht vollständig dokumentiert, doch Esel mit langem, zotteligem Fell sind aus der Region Poitou seit dem Mittelalter belegt. Besonders im 18. und 19. Jahrhundert war der Poitou-Esel in ganz Europa begehrt, da er mit den schweren Poitou-Kaltblutstuten ausgesprochen kräftige Maultiere hervorbrachte. Mit der Mechanisierung ab Mitte des 20. Jh. brach die Nachfrage ein, in den 1970ern existierten nur noch rund 40 reinrassige Tiere. 1981 startete Frankreich ein Erhaltungszuchtprogramm, dem sich bald auch internationale Züchter anschlossen. 2017 waren über 500 Tiere im Zuchtbuch eingetragen.